Presseerklärung: 75 Jahre nach der Befreiung des Vernichtungslagers-Auschwitz-Birkenau 1945

AGD e. V. bei Kranzniederlegung am Holocaust-Mahnmal in Derendorf

Düsseldorf, 27.1.2020   

Im Beisein von Oberbürgermeister Thomas Geisel und weiteren Vertretern aus Politik, Brauchtum und Gesellschaft sowie in Anwesenheit des Überlebenden Gary (Günter) Wolff, nahmen stellverstretend für die Mitglieder der Aktionsgemeinschaft der Heimat- und Bürgervereine AGD e.V. Vizepräsidentin Christina Begale sowie Vorstandsmitglied Michael Bürger, Justiziar und Schriftführer, an der offiziellen Gedenkveranstaltung der Landeshauptstadt Düsseldorf teil. Gary (Günter) Wolff, der 1928 in Düsseldorf geboren wurde, ist im Alter von 13 Jahren mit seinen Eltern vom Güterbahnhof Derendorf aus nach Lodz/Litzmannstadt deportiert worden. Er überlebte das dortige Ghetto, das Vernichtungslager Auschwitz sowie mehrere weitere Lager, bis er 1945 befreit wurde. Seine Eltern überlebten die Shoa nicht. Er reist aus Los Angeles/USA mit seinen beiden Enkelkindern an und wird einige Tage in Düsseldorf verbringen.

Fotos: Meike Schrömbgens

„Jüdisches Leben ist ein wichtiger Teil unserer Geschichte und Gegenwart in Düsseldorf. Wir müssen Achtsam bleiben und gemeinsam gegen Hass und Gewalt eintreten. Als Teil der Düsseldorfer Stadtgesellschaft stehen wir an der Seite der Jüdischen Gemeinde und wehren uns gegen jede Form des Antisemitismus,“ erklärt Christina Begale, Vizepräsidentin der AGD e.V. „Der AGD ist ein aktives Eintreten gegen Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus ein wichtiges Anliegen. Die im November 2019 veröffentlichte Resolution ist eine unverrückbare Haltung des Vorstandes und unserer Mitgliedsvereine.“

Hier noch einmal die Resolution im Wortlaut: 

„Die Mitgliederversammlung der AGD Düsseldorf hat in Ihrer Jahresversammlung am 21.11.2019 ihre Erschütterung, ihren Abscheu und ihr Entsetzen gegenüber den erneuten Angriffen auf Mitbürgerinnen und Mitbürger jeder Nationalität und gegen Andersdenkende erklärt.

Wir, die Vertreterinnen und Vertreter der Bürger- und Heimatvereine, sind verbunden mit unserer Stadt als unserer Heimat, ihren Sitten und Gebräuchen.

Wir werden entschlossen daran mitwirken, dass Ereignisse wie in der Zeit des deutschen NS-Staates, an die uns der 9. November gerade wieder erinnert hat, nicht wieder entstehen.

Wir verstehen uns nach wie vor als Vertreter der Mehrheit und wollen nicht als schweigende Mehrheit tatenlos zulassen, dass erneut unerträgliche Hetze und Verfolgung bis hin zum Mord, wie an Regierungspräsident Walter Lübcke und Anschlägen auf jüdische Einrichtungen und Menschen, wie in Halle, stattfinden. Unsere Mitglieder wie alle Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt bitten wir ausdrücklich, daran mitzuwirken, dass Intoleranz und Hass zurückgedrängt werden und wir auch in Europa den Weg des friedlichen Zusammenlebens weiter gehen.“

AGD e. V.
Der Vorstand

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